Wenn man mit Hunden oder anderen Tieren arbeitet, sie betreut, mit ihnen lebt, hat jeder Mensch, Hundetrainer einen anderen Erziehungsstil.
Ich betreue meine Hunde mit viel Zeit, Ruhe und Geduld.
Ich nehme mir die Zeit für die Hunde. Zum Gassigehen, Tricks zu lernen, zu kuscheln, spazieren zu gehen….
Währenddessen bin ich ruhig in mir, denn Hunde spüren und riechen, wenn ich mal nicht gut drauf bin, gestresst, traurig, wütend bin.
Ich gebe und schenke den Hunden meine Geduld. So kann ich sie angemessen (innerhalb von 2 Sek.) loben und ihnen Zeit lassen etwas Neues zu lernen oder kennen zu lernen. Aber ich kann ihnen auch Ruhe in Momenten schenken, wenn sie durch das Umfeld gestresst sind, sei es beim Tierarzt, bei der Arbeit, im Straßenverkehr, bei Hundebegegnungen.
Ein Hund der Schmerzen, Stress oder Angst hat, kann nichts lernen.
Zugang zwischen Menschen und Hund
Sinn der Kunststücke
Durch die diversen Kunststücke kann Frieda das Eis der Patienten brechen. Den ersten Satz, den ich zu Frieda sage, wenn ein Gast den Raum betritt ist“ Frieda, sag doch auch mal Hallo zu unserem neuen Gast“ Frieda hebt die Pfote und winkt dem Gast zu. In dem Moment sind die Leute verzückt, können es kaum glauben, dass dieser kleine süße Hund ihnen einfach zugewunken hat. In dem Moment fordere ich den Gast auf, auch Frieda zu begrüßen. Meist ist das Eis dann gebrochen und der Gast fängt an zu interagieren.
Therapiehunde geben Sicherheit und Zuneigung. Durch eine nonverbale Kommunikation können viele Patienten wieder eine Bindung aufbauen.
Es gibt immer verschiedene Persönlichkeiten an Menschen. Und die diversen Kunststücke erlauben Frieda und mich erst einmal den Menschen näher kennen zu lernen. Ist der Mensch schüchtern, aufdringlich/distanzlos gegenüber Frieda, kennt er sich mit Hunden aus, ist er ängstlich, möchte er den Hund streicheln oder lieber erst mal gar keinen Körperkontakt halten?
So kann unser Gegenüber selbst entscheiden, lässt er sich auf die Kunststücke ein oder nicht. Wenn ja, kann er selbst entscheiden, möchte er den Hund dicht an seinem Körper, oder doch lieber auf Distanz.
Wenn plötzlich ein Hund auf jemanden hört und auf Aufforderung von einem selbst etwas macht, macht es viel mit unserem Inneren. Stellen Sie sich vor, Sie sagen zu Frieda winken und plötzlich macht sie das, weil Sie das sagen. Sie kennen doch diesen Hund nicht und er hört auf Sie. Und dann gibt es da noch 69 weitere Kunststücke, die Frieda auf ihrem Kommando macht.
Ein Hund ist ein Wesen, das hauptsächlich mit Körpersprache kommuniziert. Für unsere Hunde hat jedes Kommando (sitz) und Kunststück (tanzen) auch ein Handzeichen. So können wir komplett nonverbal mit ihnen kommunizieren, was am Kind und Patienten sehr praktisch ist.
Wie Hunde untereinander kommunizieren, ist interessant und in den letzten Jahren immer mehr veröffentlicht.
„Der Ton macht die Musik“, selbstverständlich hört mein Hund meine Stimmlage ganz genau, bin ich neutral, fordernd, sehr streng, sauer, sehr sauer, fröhlich, sehr fröhlich, stolz auf meinen Hund, sehr stolz auf meinen Hund, bekommt er da direkt ein Leckerchen, weil er so toll ist…. Es ist einfach der Wahnsinn, was Hunde ihren Besitzern anmerken, und ihnen zeigen, dass sie ihre Stimmlage verstehen.
Dadurch, dass so viele Menschen ihren eigenen Hund nicht lesen oder auch fehlinterpretieren, kommt es zu unschönen Momenten.
Früher hat man gedacht, wenn ein Hund mit der Rute wedelt, freut er sich. Oder „er gibt dem Kleinkind Küsschen in das Gesicht“, nein! Er bittet das Kleinkind auf Abstand zu gehen, „Distanz-lecken“ ist es. Die Hunde mögen nicht gern in ihrer Individual Distanz bedrängt werden. (Ein ausgebildeter Hund lernt dies. Das ist einer der Gründe, warum man nicht seinen privaten Haushund in das Seniorenheim oder in den Kindergarten mitnehmen sollte).
Und auf einmal hat der Hund gebissen, aus dem Nichts. Alle sind geschockt und verstehen die Welt nicht. Erst hat er doch mit der Rute gewedelt und dann hat er dem Kind ins Gesicht geleckt und dann zu gebissen? Kann dann sein? JA! Das Wedeln mit der Rute ist reine Aufregung. Es kann freudig, ängstlich etc. sein.
Ein sozialisierter Hund beißt nicht einfach oder ist böse. Einen Hund in seiner Körpersprache, seinem Verhalten, seine Lauten zu verstehen zu lernen dauert und ist nicht immer einfach. Deswegen hier mal kurz die Eskalationstafel auf einen Blick.
Ein ganz normales Über-die-Schnauze-lecken kann so viel Verschiedenes deuten. Jeder Hund ist auch anders. Es gibt Hunde mit Schlappohren und Hunde mit stehenden Ohren, die unterschiedlich kommunizieren. Dann gibt es Hunde mit glatten/kurzem Fell und Hunde mit langem Fell, wo man keine Stirnfalten z.B. sieht.
Dann gibt es noch die armen Hunde, denen einfach die Rute und die Ohren abgeschnitten worden sind und dann hochgesteckt wurden sind wie z.B. oft dem Dobermann oder der französischen Bulldogge. Da werden so viele Nerven bei den Hunden verletzt. Denn diesen Hunden fehlt ein Stück Kommunikation. Denn sie haben dadurch den Nachteil, dass nicht jeder Hund sie versteht, da sie nicht mit der fehlenden Rute kommunizieren können. Das ist traurig!
Hunde kommunizieren fast größtenteils mit Körpersprache. Das ist auch der Grund, warum sich oft Hunde aus einem Wurf untereinander besser verstehen. Sie können die Rute, die Ohren etc. viel besser einordnen und verstehen. Hunde, die z. B. mit anderen Hunden ein Leben lang gemeinsam aufgewachsen sind, verstehen sich auch.
Aber nicht jeder Hund versteht den anderen Hund. Hat der andere Hund keine Rute mehr oder die Ohren wurden abgeschnitten, gibt es Verständigungsprobleme. (!!! Seit 1986 ist das kupieren in Deutschland verboten !!!)
Hunde sind soziale Wesen, das ist richtig. Das heißt aber nicht, dass jeder Hund Leinenkontakt mag. Wenn Hunde freilaufen würden, würden sie sich auch nie so „hallo“ sagen, wie an der Leine. Sie würden mit einem (großen) Bogen an sich vorbeilaufen.
Hunde können mit ihrer Nase, ihren Ohren, den Augen und über die Haut kommunizieren.
Gerüche über die Nase
Geräusche über die Ohren.
Bewegungen über die Augen.
Berührungen über die Haut.
Das heißt, dass Hunde mit Artgenossen über Lautäußerungen, Gestik, Mimik und Körpersprache miteinander sprechen.
Wie kommunizieren Hunde über die Nase, bzw. Gerüche?
Die Hunde haben ein Riechorgan, das hinter den Schneidezähnen im Maul liegt, es heißt Jacobson-Organ. Es kann Pheromone wahrnehmen (Pheromone sind Botenstoffe, mit denen die allermeisten Tiere untereinander kommunizieren).
Wie kommunizieren Hunde über die Ohren, bzw. Geräusche?
Hunde können viele Laute von sich geben. Nicht jedes Bellen ist böse gemeint. Sie können winseln, fiepen, knurren, heulen und so vieles mehr und jedes einzelne kann verschiedene Gründe haben und somit auch Bedeutungen.
Wie kommunizieren Hunde über die Augen, bzw. dem Sehen?
Hunde haben mehrere Ausdrucksmöglichkeiten, Nase, Ohren, Lefzen, Stirn, Zunge, Augenlieder, Zähne, Rute, den Kamm…. Heulen und alles andere kann verschieden Gründe haben und somit auch Bedeutungen.
Wie kommunizieren Hunde über die Haut bzw. den Körper?
Hunde nehmen es auch wahr, wenn jemand sich an sie kuschelt, sie anrempelt, sie spielerisch auffordert, mit einem anstupsen. Aber auch uns Menschen kommen sie nah, legen mal eine Pfote oder das Köpfchen auf unseren Schoss. Oder sie legen sich einfach neben uns auf den Rücken, um gekrault zu werden.
Was ist, wenn ein Hund taub ist? Ist er dann schwerst behindert? Hat der Hund dann eine hohe Lebensqualität? Kann man solche Hunde einschläfern?
Unsere Paula ist mit drei Jahren komplett taub geworden. Viele Hunde können taub werden, durch ein gewisses Alter, durch Gendefekte, Krankheiten und aus diversen anderen Gründen.
In einem Bericht schreibe ich, der Ton macht die Musik. Gehe ich offen und fröhlich auf einen Hund zu, weiß er, dass er gelobt wird, er ein Leckerli, ein Spielzeug bekommt oder was anders positives. Aber genau das kann man auch mit einer offenen Körperhaltung dem Hund ausstrahlen. Wie aber auch mit bestimmten Kommandos, mit Körpersprache gezeigt werden. Unsere Frieda kann über 70 Kommandos non verbal, da sie so ein Schlaufuchs ist.
Mit Paula kommunizieren wir durchgehend mit Körpersprache, Gestiken und Mimiken. Hunde untereinander kommunizieren hauptsächlich durch ihre Geschäfte, ihren Geruch über die Nase. Aber selbstverständlich auch über ihre Körperhaltung, also über ihre Augen. Wenn sie können natürlich auch über ihren Laut, ihr Bellen, Knurren, Fiepen etc. (was ein tauber Hund aber nicht hört).
Wir haben den Vorteil, dass wir 2 Hunde haben. Paula orientiert sich an Frieda und weiß an dem Bellen und dem Verhalten von Frieda droht Gefahr oder das Gegenteilige in den ersten Bruchteilen einer Sekunde und dann ist sie in der Lage sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Ist Paula in einem geschlossenen Raum merkt keiner, dass sie nichts hört. Der Körper und Kopf ist so genial, das dieser in der Lage ist, das der Körper dies kompensieren kann.
Sind wir draußen im Garten, klappt es immer besser mit dem nicht hören und den Kommandos per Körpersprache. Den Freilauf können wir, aufgrund dessen nur begrenzt bei Paula zu lassen. Denn sie hört nicht, wenn ein Auto kommt, wir sie rufen und sie nicht guckt, oben wir den Arm nach oben gestreckt halten, was heißt, dass sie sofort kommen soll. Es ist natürlich auch immer eine entscheidende Sache, wann und wie der Hund taub geworden ist und wie der Mensch damit umgeht.
Das heißt, wenn Paula als Therapiehund oder Schulhund eingesetzt wird, dann merkt man nicht, dass sie taub ist und ist damit voll einsetzungsfähig da sie so viele Kommandos nonverbal kann und wir uns per Handzeichen, Körpersprache, Gestiken und Mimiken und bestimmte Abläufe genaustens verstehen. Wie z.B. Ich hole die Leine und sie weiß, wir gehen Gassi.
Wie sieht meine Hilfe aus?
Nachdem ich eine schriftliche Anfrage bekommen habe, gibt es ein Telefonat.
Dann werden Sie mir Ihr Anliegen schildern.
Wenn ich Ihnen helfen kann, werde ich das erste Mal zu Ihnen nach Hause kommen ohne meine Hunde. Beim 1. Gespräch werde ich mir die Situation anschauen und wir werden über die Situationen reden und gucken, was hat eine hohe Priorität, was ist realistisch umzusetzen. Ab da an gibt es immer mehrere Möglichkeiten zu helfen. Für jedes Hund-Mensch-Team hilft etwas anderes. Das werden wir ganz individuell entscheiden. Da werden wir dann sehen, wie oft ich komme, ob wir es online machen, mit meinen Hunden, auf einer Wiese, im Haus etc.
WICHITG: Ich gebe KEINE Auskunft auf Verdacht raus und auch keine Tipps/Empfehlungen. Selbst bei so simplen Sachen, wie z. B. mein Hund geht nicht bei Fuß. Der eine Tipp kann für den einen Hund total gut sein und für den anderen jedoch komplett kontraproduktiv sein!
Da ich nicht allwissend bin, ist es selbstverständlich, dass ich auch bei dem einen oder anderen Fall nicht helfen kann. Was ich aber dann beim Telefonat auch schon sagen kann und werde.